Buchvorstellung: „La partita dell'Euro” des italienischen Botschafters in Chile Mauro Battocchi
„Die deutsch-italienischen Beziehungen innerhalb der Europäischen Union waren schon immer von entscheidender Bedeutung für Italien und für unsere Rolle als "Brücke" zwischen Frankreich und Deutschland. Jeder Schritt nach vorne in der europäischen Integration, der durch den deutsch-französischen Motor vorangetrieben wurde, wurde in gewisser Weise durch die aktive Beteiligung Italiens gefördert und für die anderen EU-Partner akzeptabel gemacht“, so der Diplomat. Die Geschichte der gemeinsamen Währung belegt dies. Das ehrgeizige Euro-Projekt musste sich von Anfang an mit der problematischen wirtschaftlichen wie finanziellen Lage Italiens in der Mitte der 1990er Jahre auseinandersetzen. Es war vor allem Deutschland, das auf dem Höhepunkt seiner wirtschaftlichen Prosperität die Schuldenprobleme Italiens fürchtete. „Andererseits war es schwierig, das Währungsprojekt ohne die Beteiligung unseres Landes, Mitbegründer und Wirtschaftsgröße innerhalb der EU, voranzutreiben.“
Neben der Politik war es auch die italienische Diplomatie, die zur Einführung des Euro geführt hat. Dabei spielte insbesondere die italienische Botschaft in Bonn (und später in Berlin) eine Rolle, in der zwei Diplomaten aus dem Trentino tätig waren: Botschafter Enzo Perlot und sein Berater Mauro Battocchi. Es war gerade Battocchi, der mit einem interessanten und lebendigen Buch an jene Jahre zwischen 1996-'98 zurückerinnern möchte, in denen die beiden Trentiner die Fäden eines schwierigen Spiels in der Hand gehalten haben.
Eckdaten:
Buchvorstellung "La partita dell'Euro" (Egea Editions) von Mauro Battocchi am Montag, 24. Oktober um 18 Uhr im Raum F6 – University Club der Freien Universität Bozen, Universitätsplatz 1 in Bozen
Es sprechen:
Neben dem Autor werden Prof. Stefania Baroncelli (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) und Prof. Andrea Di Michele (Fakultät für Bildungswissenschaften) mit dem Autor diskutieren. Es moderiert der Herausgeber der Tageszeitung Alto Adige, Alberto Faustini.
Über den Autor
Seit 2018 ist der aus dem Trentino stammende Mauro Battocchi italienischer Botschafter in Chile. Battocchi, der 1992 sein Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Bocconi in Mailand abgeschlossen und 2003 einen Master in Public Policy an der Universität Princeton erworben hat, war vor allem im Bereich der Wirtschaftsdiplomatie in Rom und im Ausland in verschiedenen Funktionen tätig. Von 2016 bis 2018 war er diplomatischer Berater im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, zuvor italienischer Generalkonsul in San Francisco. Von 2008 bis 2012 betraute ihn die Enel-Gruppe mit der Position des Leiters für internationale institutionelle Angelegenheiten. Von 2003 bis 2008 war er Leiter der Abteilung für Handels- und Investitionsförderung im Außenministerium. Der diplomatische Dienst führte ihn auch nach Israel, wo er die Wirtschaftsabteilung der italienischen Botschaft in Tel-Aviv leitete (1999-2002), und nach Deutschland, wo er in der Finanzabteilung der italienischen Botschaft in Bonn tätig war (1995-1999). Er veröffentlichte verschiedene Artikel zu internationalen wirtschaftspolitischen Themen. Für seine Verdienste um die Republik erhielt er die Auszeichnung ‚Commendatore dell’Ordine al Merito della Repubblica‘.
Für die Teilnahme an der Buchvorstellung wird eine Anmeldung empfohlen, da die Plätze begrenzt sind: event@unibz.it
(vic)