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Freie Universität Bozen

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Wir wollen transversales Wissen und vertikale Kompetenzen vermitteln

Prof. Luisa Petti ist Leiterin und Dozentin des neuen Studiengangs Elektrotechnik und cyberphysische Systeme. Was gibt sie Studierenden mit? Vier Fragen an die Professorin für Elektronik.

Welche Vorlesungen werden Sie im neuen Studiengang Elektrotechnik und cyberphysische Systeme anbieten und worauf legen Sie dabei den Fokus?
Prof. Luisa Petti: Meine Aufgabe wird es sein, die Studierenden erst einmal mit den Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik vertraut zu machen, eine der drei „Seelen“ unseres Studiengangs. Das heißt, es geht darum, einmal ein Grundverständnis und die Basiskompetenzen für die Inhalte zu schaffen, die dann im Verlauf des Studiums vertieft werden: ob elektrische Schaltkreise, Halbleiter-Bauteile, digitale und analoge Schaltungen.

Sie forschen im Bereich flexibler, nachhaltiger und druckbarer elektronischer Bauteile. Wie spielt dieser Forschungsbereich mit cyberphysischen Systemen zusammen?
Das Besondere an unserem neuen Studiengang ist, dass er die Bereiche Elektrotechnik, Automatisierungstechnik und Computertechnik verbindet. Unsere vernetzte Welt basiert immer stärker auf so genannten cyber-physischen Systemen. Das sind Systeme, die in der Lage sind, zu messen und zu überwachen, zu kommunizieren und zu steuern, und die über immer mehr Rechenleistung, und somit Künstliche Intelligenz verfügen. Sprich, wir verbinden die physische Welt, in der wir leben, mit der "Cyber"-Welt. Mein Forschungsbereich unterstützt dabei, mit innovativen Sensoren Parameter in der physischen Welt zu erfassen, also Signale zu messen und zu verarbeiten und so Kommunikation und Steuerung zu ermöglichen.

Was möchten Sie Studierenden dieses Bachelors mit auf den Weg geben?
Einerseits die fachspezifischen Kompetenzen, die ich in meinen Lehrveranstaltungen vermitteln werde, wie zum Beispiel: wofür braucht es Elektronik oder wie funktionieren Bauelemente oder elektronische Schaltungen. Vor allem geht es uns in diesem Studiengang aber darum, transversales Wissen und vertikale Kompetenzen zu vermitteln. Junge Menschen, die diesen Bachelor wählen, können sich in verschiedenen Disziplinen bewegen statt ganz spezifisches Fachwissen vermittelt zu bekommen. Und sie werden vertikale Kompetenzen haben, also von der Hardware, sprich Sensoren und Aktoren und deren Vernetzung, bis hin zu Software, Algorithmen und Künstlicher Intelligenz Lösungen entwickeln können. Das eröffnet ein extrem breites Anwendungsspektrum, von der Industrie und der Robotik über die Telemedizin bis hin zur Präzisionslandwirtschaft. Und es bringt vor allem sehr flexible Spezialist*innen hervor, die sehr breit aufgestellt und anpassungsfähig sind und so in der Lage sind, Lösungen für komplexe Herausforderungen und Probleme zu finden.

Die Technologien, mit denen Berufseinsteiger*innen heute vertraut sein müssen, ändern sich rasant. Wie wollen Sie in ihrem Studiengang garantieren, dass das Erlernte nicht zu schnell veraltet?
Dafür garantiert vor allem meine Forschungsrichtung. Ich forsche nicht an Standardtechnologien, sondern an neuen Technologien und Materialien. Prozessen wie Bio-Druck und Materialien, die nachhaltig, aber auch kostengünstig sind, wie Substrate aus Abfällen der Lebensmittelindustrie. Und solche Aspekte werde ich auch immer wieder in die Vorlesungen einbringen, um den Studierenden von Beginn an neben Standardtechnologien auch den neuesten Stand der Technik näher zu bringen. Und dann gibt es auch die Arbeit im Labor, Besichtigungen von Unternehmen oder Gastvorlesungen zu innovativen Technologien oder Entwicklungen – also wir können denke ich wirklich garantieren, dass unsere Absolvent*innen auf dem aktuellen Stand der Technik sein werden.

(su)