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Free University of Bozen-Bolzano

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#unibzcareers: Von der Sinnhaftigkeit des Tuns

Von ProGaming über lvh und IDM zur Organisation für eine solidarische Welt, kurz OEW: die Absolventin des Masters Verwaltung und Politik öffentlicher Institutionen Lorena Ruaz hat ihren Weg im Berufsleben gefunden.

Ein unvoreingenommener Blick von außen kann oftmals helfen, Strukturen durchzurütteln oder diese ganz einfach um neue Aspekte zu ergänzen: als die heute 37jährige Lorena Ruaz im Herbst 2021 zum Team des OEW stieß, wurde eine Stelle geschaffen, die es in dieser Form zuvor nicht gab: jene für das „Partner und Community Engagement“.

Wie wichtig Guerilla-Marketing, Netzwerk-Pflege, Aufbau einer erweiterten Community, verbunden mit eigenen Events zur Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls ist, hat die aus Brixen stammende Mutter zweier Kinder bereits zu Studienzeiten gelernt, damals noch im Studium der Politikwissenschaften an der Fakultät für Soziologie in Trient: für Red Bull hat sie in Italien wie in Paris erste kleine Jobs übernommen, die ihr den Weg in den Event- und Marketingbereich öffneten. Ihre erste Fixanstellung führte sie zu ProGaming, gegründet vom unibz-Absolventen Daniel Schmidhofer, eine Firma, die heute zu den ganz Großen im Gaming-Bereich in Italien zählt und für einige Marken eine Monopolstellung innehält: „Hier habe ich den ersten Zugang zur Organisation von Veranstaltungen erhalten, bin auf Messen gegangen und habe die Bedeutung des Community Managements kennengelernt.“

Ihre weiteren Stationen führten sie zur Messe Bozen und Verbänden, wie lvh und Dienstleistern wie IDM, „wobei ich im 4-Jahresrhythmus meinen Job gewechselt habe – weil Routine mich einengt und wenig Weiterbildungsmöglichkeiten bietet; dann suche ich wieder eine neue Herausforderung“, so die quirlige Brixnerin.

Neben ihrer Arbeit bei der Messe Bozen schrieb sie sich an der unibz für den Master in Verwaltung und Politik öffentlicher Institutionen ein. „So gut begleitet wie vom Dozent*innenteam rund um Studiengangsleiterin Prof. Stefania Baroncelli habe ich mich selten gefühlt“, blickt sie mit Begeisterung auf ihren zweijährigen Master zurück. Auch ihre Englischkenntnisse, seit dem Erasmus-Semester in Oslo etwas eingerostet, konnte sie stark verbessern. Und da sie im Masterprogramm Einblick in Non-Profit-Organisationen erhielt und fortan mitgestalten wollte, führte ihr Weg sie vergangenen Herbst zur OEW. „Ich kannte aus anderen Arbeitserfahrungen den Einsatz von Marketingstrategien, um einer Sache einen Anstrich zu geben, beispielsweise beim Thema Nachhaltigkeit, was aber mehr Schein als Sein war. Bei der OEW fühle ich, dass Ausrichtung und Leitbild sich völlig überlappen.“

Sie selbst hat in dieser kurzen Zeit versucht, den Verein ein wenig aus seiner Komfortzone herauszuführen, neue Mitglieder zu rekrutieren, Kontakt mit Firmen aufzunehmen, um das Thema Fundraising stärker zu implementieren und auch für die Straßenzeitung Zebra neue Kund*innen zu finden. „Unser Ziel ist es stets, auf Augenhöhe zu kommunizieren, auch wenn wir um Unterstützung anfragen, so geht es für beide Partner um einen klaren Mehrwert.“ Damit musste man auch aus der sogenannten Bubble der bestehenden Unterstützer*innen ausbrechen und für alle eine Community schaffen, damit der Kontakt langfristig erhalten bleibt. Dabei nutzt Ruaz auch das Firmennetzwerk, das sie selbst aus ihren vergangenen Jobs mitbringt. Im Hintergrund hat sie dafür ein CRM-System implementiert, um die Datenbanken zu vernetzen und um ein wichtiges Kommunikationstool für künftige Projekte in der Hand zu haben.

Die Themenpalette ist breit, wie es auch Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer als Testimonial auf der Homepage erläutert: „Die OEW begeistert mich, weil sie Themen wie Menschenrechte genauso anspricht wie Konsum und Umweltschutz.“

Und genau diese Vielfalt und das Getragen sein von Werten spiegeln wider, dass Lorena Ruaz in ihrem Karriereschritt angekommen ist.

(vic)