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Libera Università di Bolzano

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Kunst als Sprache aller

Die Attentate vor 30 Jahren auf Giovanni Falcone und Paolo Borsellino stellten einen Wendepunkt in der Gesellschaft und einen Bruch mit der ‚omertà‘ dar: Darauf ging Maria Falcone, Schwester des ermordeten Richters Giovanni Falcone, heute an der unibz ein.

Nicht der Blick zurück sei wichtig, sondern die Taten, die wir für die Zukunft setzen, appellierte Maria Falcone, Schwester des bekannten Mafia-Ermittlungsrichters Giovanni Falcone, heute an die Schüler*innen und Studierenden, die sich eingefunden hatten zur Veranstaltung "Ein Pakt für die Legalität. Die Erinnerung aller".

„Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass wir mehr sind: mehr anständige und ehrliche Menschen, mehr Unternehmen, die Umwelt und Arbeiter respektieren, und dass effiziente Institutionen die Mafia besiegen werden." Gerade zeitgenössische Kunst und Kultur im Allgemeinen seien hilfreich, wenn es darum gehe, Menschen zu vereinen. Auch Sprache könne Engstirnigkeit und Gewalt entgegenwirken, so Maria Falcone. „Hier in Südtirol wollen wir gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen und Unternehmen dieses gemeinsame Projekt in Europa weitertragen", sagte Falcone.

Das Kunstwerk "L’albero dei tutti - Allebaum" sei ein stilles Zeichen, welches an die vielen Opfer erinnere, die 1993 im Kampf gegen die Mafia ihr Leben verloren haben, sagte die Präsidentin der Freien Universität Bozen, Professorin Ulrike Tappeiner. „Als Freie Universität Bozen wollen wir durch das Treffen mit Maria Falcone ein starkes und klares Signal geben: Die Legalität und Freiheit jedes Einzelnen sind hohes Gut, für das wir uns mit aller Kraft einsetzen; eine Haltung, die wir auch allen unseren Studierenden vermitteln wollen", sagte Tappeiner. Der "Allebaum" werde deshalb bis Ende Jänner im Bereich vor den Verwaltungsräumen der Freien Universität in Bozen für alle Bürgerinnen und Bürger sichtbar sein.

Erfreut, seine Installation auch in Bozen auszustellen, zeigte sich auch der Künstler Gregor Prugger: "Gemeinsam mit meinen Künstlerkollegen aus Gröden kann ich so unser starkes Engagement für die Legalität zum Ausdruck bringen." Das Kunstwerk, das schon in Palermo und Rom an die Mafia-Opfer erinnert hat, soll Ende Jänner nach Triest weiterwandern.

„Der Kampf gegen die Mafia muss im Norden mit der gleichen Aufmerksamkeit geführt werden wie im Süden", unterstrich heute Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Mafia sei nicht nur eine sizilianische Angelegenheit, sondern betreffe den gesamten Staat, sagte der Landeshauptmann. „Das Einstehen gegen das organisierte Verbrechen muss ein gemeinsames Anliegen sein, das auch über Botschaften einer Kultur der Rechtsstaatlichkeit geführt werden muss, und vor allem auch an die Jugend gerichtet sein muss", betonte Kompatscher. Die Grödner Künstler würden mit ihren Werken, die nun vielerorts gezeigt werden, genau solche Botschaften weitertragen, sagte der Landeshauptmann.

 

(lpa/vic)