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Freie Universität Bozen

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HISTOREGIO: Grenzüberschreitende Geschichtsforschung der Euregio-Universitäten

Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den drei Euregio-Universitäten und die bessere Vernetzung der Geschichtsforschung auf dem Gebiet der Euregio: Das sind die Früchte des Projektes HISTOREGIO der Universitäten Bozen, Innsbruck und Trient und der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Am 15. Juni werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Rahmen des Projektes HISTOREGIO konnte seit dem Jahr 2018 die regionalgeschichtliche Forschung der drei Universitäten in vielerlei Hinsicht aufgewertet und auf eine stärker kooperative Grundlage gestellt werden. Das universitäre Modellprojekt hat die regionalgeschichtliche Forschung im Euregio-Raum intensiviert und im mehrsprachigen und grenzüberschreitenden Kontext besser vernetzt. Als konkretes Ergebnis dieser Zusammenarbeit wurden in den letzten Jahren mehrere regionalhistorische Forschungsprojekte durchgeführt, die sich mit drei Schwerpunktthemen beschäftigt haben: die Frage des regionalen „Nationbuildings“ – also die nationalen Gegensätze in Tirol vor 1914 – stand in den Forschungen des Instituts für Geschichte der Universität Innsbruck im Mittelpunkt, während sich die HISTOREGIO-Gruppe der Universität Trient mit der Geschichte des technologischen Fortschritts der letzten 200 Jahre in der Region beschäftigte. Das Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Universität Bozen hingegen konzentrierte sich auf die Erforschung der Zäsur des Ersten Weltkriegs und der Geschichte der Annexion Südtirols aus italienischer Sicht. In der Projektlaufzeit konnten eine ganze Reihe von regionalgeschichtlichen Veranstaltungen und Initiativen zu diesen Themen durchgeführt und mehrere einschlägige Publikationen veröffentlicht werden.

Neben der wissenschaftlichen Forschung in einem interuniversitären und mehrsprachigen Umfeld wurden im Rahmen des Projektes auch viele Initiativen im Bereich der Geschichtsvermittlung für ein breiteres, historisch interessiertes Publikum durchgeführt. Das Projekt hat sich deshalb in besonderer Weise darauf konzentriert, Regionalgeschichte auch über modernere Kommunikationskanäle und soziale Medien zugänglich zu machen. Zum Zweck der Vermittlung von Regionalgeschichte an eine breitere Öffentlichkeit wurden in 36 Folgen sogenannte „Quellen des Monats“ auf der Homepage der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino präsentiert, die Einsichten in die umfangreichen Quellenmaterialien geben, die im Rahmen des Projektes zusammengetragen wurden. Ferner war es dem Projekt ein Anliegen, den interkulturellen Wissensaustausch durch die Übersetzung wichtiger regionalgeschichtlicher Publikationen in die jeweils andere Sprache (Deutsch/Italienisch) zu fördern. Die in den vergangenen Jahren im Rahmen des Projektes übersetzten Publikationen sollen dazu beitragen, möglichst viele für diese wichtigen und interessanten Themen der gemeinsamen Geschichte zu sensibilisieren.

Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung werden die Ergebnisse des Projektes Historegio am 15. Juni 2023 am Sitz der Euregio im Waaghaus in Bozen der Öffentlichkeit vorgestellt – darunter mehrere neue Publikationen mit regionalhistorischen Themen, etwa die im Athesia-Verlag erschienene, für ein breiteres historisch interessiertes Publikum gedachte Publikation „Begehrtes Land – Geteiltes Land / Terra ambita – terra divisa. Modernisierung und Wandel in Alttirol / Modernizzazione e mutamenti nel Tirolo storico”. Das Projekt HISTOREGIO wurde von Brigitte Mazohl, Gunda Barth-Scalmani (Universität Innsbruck), Oswald Überegger (Universität Bozen) und Andrea Leonardi (Universität Trient) geleitet. Als Projektmitarbeiter haben Alexander Piff (Innsbruck), Magda Martini (Bozen) und Alice Riegler sowie Francesco Frizzera (Trient) die Projektarbeiten und Vermittlungsinitiativen durchgeführt.