Von Irrwegen und Fallen der Nachhaltigkeit
Ob theoretische Modelle, politische Programme, gesetzliche Bestimmungen und ethische Richtlinien: das Ziel der Nachhaltigkeit ist heute fast omnipräsent. Doch wird es wirklich erreicht oder laufen die oft vage und willkürlich formulierten Nachhaltigkeitsbeschwörungen – gewollt oder ungewollt – vielfach ins Leere? Bei einer Tagung, die vom Kompetenzzentrum für ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Freien Universität Bozen in Zusammenarbeit mit der Euregio-Plattform für Menschenwürde und Menschenrechte (Euphur) organisiert wird, werden solch kritische Aspekte der Nachhaltigkeitsforschung und von Nachhaltigkeitsstrategien aus ökonomischer, rechtlicher, politischer und ethischer Perspektive beleuchtet. Dabei wird auch der Begriff „moral hazard" (moralische Risiken) eingeführt, der aus der Versicherungs- und Kreditwirtschaft stammt, aber sich auch eignet, um derartige Entkoppelungen von erklärten Zielen und oft nachteiligen realen Ergebnissen zu analysieren.
Die Tagung wird am Donnerstag, 23. November, um 18 Uhr, im Hörsaal D1.02 am Campus Bozen (Universitätsplatz 1) mit einem für die breite Öffentlichkeit konzipierten Teil mit zwei kurzen Impulsreferaten und einer Podiumsdiskussion eröffnet. Mit in der Diskussionsrunde sind der deutsche Wirtschafts- und Technikphilosoph Oliver Schlaudt, der Schweizer Wachstumsforscher Christian Arnsperger und die italienische Nachhaltigkeitsexpertin Giulia Isetti vom “Center for Advanced Studies” von Eurac Research. Die Veranstaltung ist zweisprachig (Deutsch und Italienisch) und für alle Interessierten frei zugänglich.
Am Freitag, 24. November ab 8:45 Uhr findet dann eine wissenschaftliche Konferenz in englischer Sprache zu dem Thema statt, bei der unter anderem auch der Ökologe William Reese präsent ist, der gemeinsam mit dem Schweizer Mathis Wackernagel das Konzept des „ökologischen Fußabdrucks” entwickelt hat.
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