Das Zentrum stellt sich die Dokumentation und Erforschung der Südtiroler Bildungsgeschichte auf der Basis definierter Schwerpunkte im Anschluss und Dialog mit interregionalen und internationalen Forschungsdebatten zur Aufgabe. Die theoretische Brille dafür bildet das Verständnis von ´Schule als „institutioneller Akteur“´ nach Helmut Fend (2006), einem erweiterten und auf das soziale und pädagogische Forschungsfeld Schule angepassten Konzept, basierend auf handlungstheoretische (Weber), systemtheoretische (Luhmann) sowie akteur- und institutionszentrierte Ansätze (Scharpf; Schaefers).
Im Fokus des Forschungsinteresses steht die Genese der Schule als Geschichte von Regulativen mit deren bildungspolitischen Intentionen und pädagogischen Grundsätzen auf der Makroebene, als Institutionengeschichte auf der Mesoebene und als maßgeblich bestimmender Faktor für die Bildungs-, Lebens- und Arbeitsbiographien der Akteure auf der Mikroebene (Schulkinder und Lehrpersonen und ihr jeweiliger kultureller Hintergrund). Neben formalen Lernumgebungen stehen informelle und non-formale Lernkontexte als Bedingungskontexte individueller und kollektiver Kompetenz- und Identitätsentwicklungen als auch kulturelle und politische Ökonomien im Fokus des Interesses.