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Freie Universität Bozen

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ISIEA 2022: Internationale Expert*innen für Industrie 4.0 für Klein- und Mittelbetriebe treffen sich in Bozen

Mit der Forschungsgruppe “Industrial Engineering & Automation” und ihrem Fokus auf Industrie 4.0 für Klein- und Mittelbetriebe nimmt die unibz eine Vorreiterrolle in einer oft vernachlässigten Nische ein. Mit dem ersten internationalen Symposium zu Industrieingenieurwesen und Automatisierung (ISIEA 2022) wurde diese Woche in Bozen der Auftakt für einen stärkeren internationalen Austausch in diesem Forschungsbereich gemacht.

Wenn es um die intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in Klein- und Mittelbetrieben mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie geht, ist die Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der unibz nicht nur auf regionaler Ebene ein gefragter Ansprechpartner. Die Forschungsgruppe „Industrial Engineering & Automation” um Prof. Dominik Matt rangiert mit ihren Veröffentlichungen zu „Industrie 4.0 und KMU“ auch auf internationaler Ebene unter den meistzitierten Wissenschaftlern in diesem Bereich. Mit dem 1st International Symposium on Industrial Engi­neering and Automation (ISIEA 2022)” , das von 20. bis 23. Juni in Bozen unter der Schirmherrschaft von Prof. Matt, Prof. Renato Vidoni und den Forschern Erwin Rauch und Patrick Dallasega abgehalten wurde, schaltete das Team der unibz noch einen Gang hinauf. Rund 70 Expert*innen aus der ganzen Welt tauschten drei Tage lang neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in der angewandten Forschung zu Industrie 4.0 und Digitale Transformation aus. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse aus dem EU-Projekt SME 4.0 vorgestellt und diskutiert, in dem an spezifischen Anforderungen und Lösungen für Industrie 4.0 in KMU geforscht wurde.

Die Sessions fanden am Campus Bozen der unibz sowie im NOI Techpark statt, wo es auch eine vertiefende Session zu „Innovative Higher Education for Industry 4.0“ in Bezug auf die Erasmus+ Projekte ICARUS, ETAT und Digi-VET gab. Am Donnerstag dagegen besichtigten die Konferenzteilnehmer*innen mit dem Brixner Unternehmen DUKA ein konkretes Anwendungsbeispiel: „Hier können wir unseren Gästen zeigen, wie eine erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 am Standort Südtirol funktioniert“, unterstreicht Dominik Matt. Laut dem Professor für Produktionssysteme und Industrie und Leiter der Forschungsgruppe „Industrial Engineering und Automation“ ist das aktuelle Symposium der Auftakt für eine ganze Serie von international besetzten Konferenzen in diesem Forschungsbereich.

Eröffnet wurde das Symposium am Dienstag Vormittag von drei der insgesamt vier Key Note Speakers. Prof. Otto Tauno von der Tallinn University of Technol­ogy richtete den Blick auf die Zukunft der Produktion in Europa. Angesichts riesiger Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem immer drängenderen Fachkräftemangel oder der schwachen Resilienz wichtiger Teile unseres Wirtschaftssystems, die infolge der Pandemie und des Kriegs in Europa offensichtlich wurde, eröffnen neue Technologien große Chancen für Innovation und Wandel, unterstrich der Professor aus Estland. Vor allem die Weiterentwicklung in Richtung Industrie 5.0, mit der auch soziale und ökologisch nachhaltige Zielsetzungen in die Transformation von Unternehmensabläufen miteinbezogen werden, setzt den Menschen und die Natur noch stärker in den Fokus.

Vernetzung und Kooperation brauchte es aber nicht nur innerhalb von Unternehmen, betonte Keynote Speaker Miroslav Karaffa, CEO von Elcom sro und Vize-Präsident der slowakischen Handelskammer, der die Perspektive der Unternehmen einbrachte. Für diese sei es angesichts der ungünstigen aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wichtiger als je zuvor in Netzwerken zu arbeiten. Neben regionalen Clustern sieht der slowakische Unternehmer und Handelskammer-Vizepräsident die starke Vernetzung von Unternehmen mit Ausbildungs- und Wissenschaftsinstitutionen sowie lokalen Verwaltungen als wichtigen Motor für das produzierende Gewerbe. Welche Impulse der NOI Techpark in dieser Hinsicht für die Digitalisierung von Unternehmen in Südtirol leistet, zeigte Vincent Mauroit, Direktor Innovation & Tech Transfer der NOI AG anhand konkreter Tech-Transfer-Leistungen und Services des Innovationsviertels wie beispielsweise Industrie 4.0 Assessments auf, die NOI gemeinsam mit unibz anbietet.

(su)