Was tun gegen Dürre und Wasserverluste? Innovative Antworten auf einem Workshop mit Forscher*innen der Europaregion Tirol
„In Trentino - Südtirol ist der Wassermangel in den Gewässern zwar noch nicht so akut wie in anderen italienischen Regionen. Doch auch hier ist es angesichts der durch den Klimawandel anstehenden Veränderungen und ihren Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasser notwendig vorauszudenken, wie wir unsere Wasserressourcen mithilfe innovativer Technologien so effizient wie möglich verwalten können”, erklärt Maurizio Righetti, Professor für Wasserbau an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik und Leiter des Thermo Fluid Dynamics Lab der Freien Universität Bozen. In den Hallen des Labors im NOI Techpark forschen Righetti und sein Team – auch in Zusammenarbeit mit dem spinoff AIAQUA – an sauberen und integrierten Lösungen für eine intelligente Planung und effiziente Führung von Trinkwasser- und Bewässerungssystemen.
Am 12. Juli organisieren Prof. Righetti und die beiden Forscher Ariele Zanfei und Andrea Menapace einen Workshop mit dem Titel “Data-driven modelling in water engineering”. Im Mittelpunkt: Zukunftstechnologien, mit deren Hilfe dem Wassermangel vorgebeugt und Wasserverschwendung reduziert werden kann. Mit dabei sind Forscher*innen der Universitäten Innsbruck und Trient sowie von Eurac Research, die sich mit dem Team der unibz zu nachhaltigen Strategien der Wasserbewirtschaftung austauschen werden. Ein hochaktuelles und für viele Teile des Landes überlebenswichtiges Thema, wie die dramatischen Bilder vom aktuellen Pegelstand des Po beweisen.
Denn die konstant steigende Nachfrage nach Wasser durch die Landwirtschaft und viele andere menschlichen Aktivitäten in Verbindung mit dem Klimawandel zwingt die Forschung im Bereich Wasserwirtschaft sich mit dem Ruf nach Lösungen für eine möglichst optimale Bewirtschaftung der verfügbaren Wasserressourcen auseinanderzusetzen. Für diesen Zweck bietet das Zeitalter von Big Data und Machine Learning völlig neue Werkzeuge, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten und den immer verbreiteteren Dürrephänomenen entgegenzuwirken.
„Um uns an diese Veränderungen anzupassen und den damit verbundenen Unsicherheiten zu begegnen, braucht es eine Kombination aus Strategien zur optimalen Bewirtschaftung der Wasserressourcen, aber auch aus einem veränderten Verhalten bezüglich des Wasserkonsums“, unterstreicht Righetti. „In Folge müssen wir uns in dieser neuen Ära Herausforderungen im Zusammenhang mit dem water-energy nexus (der starken Verbindung von Wassersicherheit und Energiesicherheit, Anm.d.Red) und der Energierückgewinnung auseinandersetzen, die nachhaltige Lösungen und ein anpassungsfähiges und flexibles EcoDesign erfordern. Bei unserem Workshop werden vor allem Technologien der Künstlichen Intelligenz im Mittelpunkt stehen, dank denen es heute schon möglich ist, Verluste in Wasserleitungen um 10 bis 30% zu reduzieren.“
Bild: unsplash.com (Luis Tosta)
(su)