Crossing the Border: die historische Dimension von illegalen Grenzübertritten, Grenzkontrollen und Strategien des Umgangs mit Grenzsituationen
Das Thema Grenzen (politische, physische, kulturelle, sprachliche Grenzen...) nimmt seit langem einen breiten Raum in der öffentlichen Debatte ein und steht im Mittelpunkt des Interesses von Wissenschaftler*innen verschiedenster Disziplinen. Die Globalisierung, die großen Migrationswellen und die Wiederaufrichtung von Grenzen im Zuge der Pandemiekrise verleihen dem Thema besondere Brisanz. Die Tagung beschäftigt sich mit der historischen Dimension von Grenzen und ihre Bedeutung für die Bevölkerung in den grenznahen Regionen, sowie mit den Auswirkungen der Grenzen auf die Mobilität von Menschen und Waren.
Im Kontext dieser breiten, potentiell uferlosen Thematik organisieren das Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen und der Verein "Geschichte und Region/Storia und Region" eine internationale Tagung über eine seit jeher mit Grenzen verbundene soziale Dynamik, nämlich deren illegale Überschreitung.
Der behandelte Zeitraum erstreckt sich von der frühen Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, eine große Zeitspanne, in der sich sowohl die staatlichen Formationen als auch das Konzept der Grenzen und die Notwendigkeit ihrer Verteidigung stark verändert haben. Die vorgestellten Fallstudien sind geografisch breit gefächert: Es geht um Grenzregionen in Europa, Afrika, Asien und Nordamerika.
In den 24 Referaten finden verschiedene Arten von Grenzen (Staats-, Stadt-, Meeresgrenzen...) Berücksichtigung. Das Augenmerk der Tagung liegt dabei auf verschiedenste Fragen rund um illegale Grenzüberschreitungen: Wie haben Männer und Frauen, aber auch Tiere und Gegenstände auf illegale Weise Grenzen überschritten? Welche Strategien haben Grenzkontrollinstitutionen zur Verhinderung von Grenzübertritten angewandt? Wie war die Grenzbevölkerung an diesen Dynamiken beteiligt?
Die internationale Tagung „Crossing the Border. Illicit crossings, controls, strategies (16th-19th centuries)“ wird vom Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen (Francesca Brunet und Siglinde Clementi) in Zusammenarbeit mit dem Verein „Geschichte und Region/Storia e regione“ organisiert und findet vom 1. bis 3. Dezember 2022 an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen, Campus Brixen, Regensburgerallee 16, Hörsaal A1.50 statt.
Die Tagung ist auch online zugänglich, dazu ist eine Anmeldung bis zum 30. November mittags unter diesem Link notwendig.
(vic)