AlmaLaurea-Report 2023. Mehr Praktika und Auslandserfahrungen während des Studiums für Studierende der unibz
Dabei richtet sich das Augenmerk des AlmaLaurea-Reports ganz klar auf die Zeit nach dem Studium: Beschäftigungsquote und Gehalt sind ein Jahr nach Studienabschluss höher als im restlichen Italien, und die Absolvent*innen der Freien Universität Bozen zeichnen sich auch durch die höhere Bereitschaft aus, während des Studiums Praktika zu absolvieren und Auslandserfahrungen zu sammeln.
Heute Nachmittag hat das Konsortium AlmaLaurea - dem 77 italienische Universitäten angehören – zwei Berichte zu Profil und Beschäftigungsstatus italienischer Studienabsolvent*innen veröffentlicht. Untersucht wurden die Bildungsleistungen von 281.000 Hochschulabsolvent*innen im Jahr 2022, hinzu kommt der Blick auf Absolvent*innen und ihren Beschäftigungsstatus ein, drei und fünf Jahre nach Studienabschluss.
Wer sind die Absolvent*innen der Freien Universität Bozen?
Für den 25. Bericht dieser Art wurden 836 Absolvierende der Freien Universität Bozen befragt. 437 von ihnen verfügen über einen Bachelorabschluss, 209 über einen zweijährigen Masterabschluss und 190 über den Abschluss eines einstufigen Masterstudiengangs (Bildungswissenschaften für den Primarbereich). Auffallend ist - angesichts des dreisprachigen Angebots der unibz nicht überraschend - der hohe Anteil internationaler Studierender im Vergleich zum nationalen Durchschnitt. Der Anteil von Studienabgänger*innen mit ausländischer Staatsbürgerschaft liegt bei insgesamt 13,4 %. Aufgeschlüsselt auf die Studiengänge sind es 11,2 % bei den dreijährigen Bachelorprogrammen (3,3 im italienischen Durchschnitt) und 29,2 % bei den zweijährigen Masterstudiengängen (6,8 im italienischen Durchschnitt). 26,4 % der Absolvent*innen stammen von außerhalb der Region (beim Bachelor sind es 35 %, bei den zweijährigen Masterprogrammen 30,1 %).
Die Stärke der unibz: Pflichtpraktika und Auslandsaufenthalte
74,1 % der unibz-Absolvierenden haben während des Studiums ein anerkanntes Praktikum absolviert. Bei den Absolvent*innen der Bachelorprogramme sind es 80 % (Italienweit 58,5 %) und bei den zweijährigen Masterstudien 61,6 % (Italienweit 61,8 %).
Auffallend hoch die Auslandserfahrung gegenüber anderen Universitäten: 19 % der Abgänger*innen eines dreijährigen Studiums (5,9 % Italienweit) und 20,2 % der einstufigen Magisterstudien (18,3 Italienweit) haben einen von ihrem Studiengang anerkannten Studienaufenthalt im Ausland verbracht (in erster Linie ein Erasmusprogramm). Bereits 79,7 % aller Absolvent*innen verfügten bereits während ihres Studiums einen Arbeitsplatz: 79,1 % bei Bachelorstudiengängen (64 in ganz Italien) und 71,2 % bei den zweijährigen Masterstudiengängen (66,7 in ganz Italien). Der Unterschied ist auch bei den einstufigen Masterprogramme deutlich sichtbar: 89,9 % gegenüber 56,8 %.
Zufriedenheit mit dem Studium
Um die Zufriedenheit mit der gerade abgeschlossenen Universitätserfahrung zu analysieren, hat AlmaLaurea die Meinung der Absolvent*innen zu bestimmten Themen abgefragt. 86,2 % der Absolvierenden sind mit ihrem Verhältnis zu ihren Lehrenden zufrieden und 82,4 % halten die Studienbelastung während ihres Studiums für angemessen. Was die von der Universität zur Verfügung gestellte Infrastruktur betrifft, so sehen 89,9 % der Befragten die Vorlesungsräume den Ansprüchen entsprechend gut. Ganz allgemein erklärten sich 84,5 % mit der Universitätserfahrung insgesamt zufrieden.
Vom Hörsaal in die Arbeitswelt. Die Erhebung der Beschäftigungssituation
An der Umfrage zur Beschäftigungssituation nahmen 1.284 Absolvent*innen der Freien Universität Bozen teil. Die Daten konzentrieren sich auf die Analyse der Leistungen derer in Bachelor- und Master-Studiengängen, die die Universität im Jahr 2021 beendet haben. Sie wurden ein Jahr nach ihrem Abschluss befragt. Hinzu kommen jene, die 2017 ihr Bachelor- und Master Studium beendet haben und in einem Abstand von fünf Jahren nochmals befragt wurden.
Bachelor-Absolvierende ein Jahr nach ihrem Abschluss
An der Umfrage nahmen 462 Personen des Studienjahrgangs 2021 teil, die ein Jahr nach ihrem Studienabschluss (2022) befragt wurden. Demnach entschieden sich 56,5 % dafür, ihre Ausbildung mit einem Master fortzusetzen.
Nach einem Jahr sind noch 55 % an der Universität eingeschrieben. Für eine detailliertere Analyse hat AlmaLaurea daher die Beschäftigungsleistung von Hochschulabsolvent*innen untersucht, die sich nach ihrem Abschluss dafür entschieden haben, direkt in den Arbeitsmarkt einzutreten. Ein Jahr nach dem Studienabschluss liegt die Beschäftigungsquote (alle Personen, die einer bezahlten Tätigkeit, Arbeit oder Ausbildung nachgehen, gelten als beschäftigt) bei 83,3 % (75,4 % auf nationaler Ebene). Das Durchschnittsgehalt liegt bei 1.569 Euro netto pro Monat und ist damit höher als der nationale Wert von 1.332 Euro.
Absolvent*innen eines Masters ein und fünf Jahre nach Studienabschluss
Ein Jahr nach ihrem Master-Abschluss im Jahr 2021 wurden insgesamt 353 Absolvent*innen kontaktiert. Davon haben 176 einen zweijährigen Master und 177 einen einjährigen Master besucht. Hinzu kommen 174 Absolvent*innen, die 2017 ihr Studium abgeschlossen und im Abstand von fünf Jahren kontaktiert wurden (79 von ihnen blicken auf zweijährige Masterabschlüsse und 83 auf einstufige Masterabschlüsse). Unter den Absolventinnen und Absolventen von 2021, die ein Jahr nach ihrem Abschluss befragt wurden, liegt die Beschäftigungsquote bei 87,1 % gegenüber 77,1 % Italienweit. Die Zahl wird auch dadurch beeinflusst, dass bereits berufstätige Personen sich in Masterprogramme einschreiben. Das Durchschnittsgehalt beträgt 1.664 Euro netto pro Monat (1.366 Euro, nationaler Wert). Die Beschäftigungsquote von Hochschulabsolvent*innen liegt fünf Jahre nach ihrem Abschluss bei 92,8 % (italienweit 88,7 %), wobei sich das Lohngefälle zum Rest Italiens verringert. Die Gehälter erreichen im Durchschnitt 1.855 Euro netto pro Monat (gegenüber dem nationalen Durchschnittswert von 1.697 Euro).
Abschießend: Wo arbeiten Absolvent*innen von Masterprogrammen? Der öffentliche Sektor steht mit 58,3 % an der Spitze. 37,9 % sind in der Privatwirtschaft beschäftigt, 3,9 % arbeiten im gemeinnützigen Sektor. Der Dienstleistungssektor beschäftigt 93,2 %, während in der Industrie 5,8 % und in der Landwirtschaft 1 % tätig sind.
(vic)