MultiLab. Europäische Kommission listet das pädagogische Labor in Brixen als eines von fünf Modellprojekten
Aus Brüssel erreicht die Fakultät für Erziehungswissenschaften eine wichtige Anerkennung: Das MultiLab wurde zusammen mit vier anderen europäischen Bildungsprojekten als repräsentative Fallstudie im Bereich Bildung für den Übergang zu ökologischer Nachhaltigkeit ausgewählt und im kürzlich von der Europäischen Kommission veröffentlichten Bericht Education for environmental sustainability: policies and approaches in European Union Member States gelistet.
Von Prof. Liliana Dozza konzipiert und bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2021 geleitet, wird das MultiLab nun von Prof. Federico Corni geleitet und weiterentwickelt. Das MultiLab bezeichnet einen physischen und gestalterischen Ort, der verschiedene Labors verbindet, um aktives und vor allem partizipatives Lernen zu ermöglichen. Das MultiLab bringt als interdisziplinäres Projekt Lehrer*innen und Forscher*innen aus dem Bereich der allgemeinen Pädagogik, der Sozialpädagogik und der Fachdidaktik zusammen, die mit den Praktikumsverantwortlichen gemeinsame Projektwege in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften, Geschichte und Geografie, Kinderliteratur und Sprachen, Kunst, Motorik, lebenslanges Lernen und Interkulturalität entwickeln wollen. Nutzer*innen sind demnach Studierende und Lehrkräfte der Fakultät sowie Lehrkräfte und Schüler*innen der Schulen in der Umgebung. Dementsprechend forschen die zuständigen Wissenschaftler*innen und vernetzen Lehrer*innen, Schulen, Museen, internationale Bildungseinrichtungen und die Universität miteinander.
Die Europäische Kommission nimmt in ihrem Bericht Bezug auf den Europäischen Green Deal und die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und erfasst die Strategien der Mitgliedstaaten im Bereich der Bildung, einschließlich der Umschulung und Fortbildung, für den Übergang zu ökologischer Nachhaltigkeit. „Dieser Bericht nennt explizit europäische Best Practices im Bildungsbereich im Lichte der europäischen Green Deal-Richtlinien auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Bildungsformen", erläutert Prof. Federico Corni, Professor für die Didaktik der Physik an der Fakultät für Bildungswissenschaften und Leiter des MultiLab.
Die Europäische Kommission hebt dabei ausdrücklich die entscheidende Rolle der Bildung bei der Vermittlung neuer Fähigkeiten hervor, um verantwortungsvolle Bürger*innen auszubilden, die die Gesellschaft für den Green Deal begeistern. „Das MultiLab wurde als innovatives Projekt im Bereich der Bildung für ökologische Nachhaltigkeit ausgewählt, da es auf regionaler als auch nationaler Ebene skalierbar ist, einen Wandel der Gewohnheiten und Einstellungen einzuleiten vermag und Synergien mit der Politik schaffen kann", fügt Prof. Corni hinzu.
Zu den Initiativen, die in den vergangenen Jahren im MultiLab ins Leben gerufen und entwickelt wurden, gehören die sechs internationalen Konferenzen "Educazione Terra Natura" (wissenschaftliche Leitung: Prof. Liliana Dozza und Prof. Monica Parricchi), das Forschungsprojekt "TRUST, Educazione al turismo sostenibile in Alto Adige. Ein Projekt für ein integriertes Bildungssystem und Bildungstourismus für Familien" und das europäische Projekt "FCHgo, Fuel Cell HydroGen educational model for schools".
TRUST bündelt insbesondere die Kompetenzen der Fakultäten für Bildungswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften mit dem Ziel, pädagogische Ansätze und praktische didaktische Instrumente in Bezug auf Nachhaltigkeit zu untersuchen, die in alpinen Tourismusdestinationen für Outdoor-Freizeitaktivitäten eingesetzt werden können.
FCHgo ist ein europäisches Projekt, das darauf abzielt, den Wandel zu fördern, indem es ein Unterrichts-Toolkit bereitstellt, das Lehrer*innen ermutigen soll, das Thema Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle im Unterricht zu behandeln und das Interesse und das Bewusstsein der Schüler*innen für diese Form einer nachhaltigen Energiequelle zu wecken. Die für FCHgo erstellten Schulmaterialien zielen darauf ab, Schülerinnen und Schülern im Alter von 8 bis 18 Jahren die grundlegenden Prinzipien und Anwendungen der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie durch erzählerische und spielerische Elemente zu vermitteln. An den Versuchen in Bozen waren mehrere Grund- und Mittelschulen beteiligt, mit sehr positiven Ergebnissen bei den Schüler*innen und Begeisterung bei den Lehrer*innen.
Hier lesen Sie den Abschlussbericht der Europäischen Kommission
(vic)