Neues Labor für Nachhaltige Produktion der unibz am NOI Techpark in Bruneck
„Meine neue Stiftungsprofessur orientiert sich an der von der Europäischen Kommission propagierten Twin Transition im Sinne einer Symbiose zwischen den Themen Digital und Green sowie Digitalisierung als Befähiger für ein nachhaltiges Wirtschaften und Produzieren“, erläutert Prof. Erwin Rauch. Daher basiert seine künftige Forschung am Pustertaler Standort auf Industrie 5.0 als Weiterentwicklung des Industrie 4.0-Konzeptes hinsichtlich einer nicht nur intelligenten, sondern auch resilienten, nachhaltigen und menschzentrierten Produktion.
Innerhalb dieses Forschungsrahmens wird im Labor für Nachhaltige Produktion (Sustainable Manufacturing Lab) an vier grundlegenden Forschungsbereichen gearbeitet: Kreislaufwirtschaft in der Produktion, Ressourceneffizienz und Zero-Waste-Fertigung, Dekarbonisierung und ökointelligente Fabriken und ethische und sozial nachhaltige Fertigung.
Der Forschungsbereich „Kreislaufwirtschaft in der Produktion“ unterteilt sich in die Gestaltung von flexiblen und wiederverwendbaren Produktionssystemen sowie in Kreislaufwirtschaft von Produktionsprozessen. Damit wird das Konzept des Wandels von einer vorwiegend linearen Fertigung hin zu zirkulären Produktionsprozessen zum einen auf Ebene des Fertigungssystems und zum anderen auf Ebene des Produktionsprozesses verstanden.
„Ressourceneffizienz und Zero-Waste Fertigung“ beschäftigt sich mit Ressourcen- und Energieeffizienz in der Produktion sowie mit dem Thema Abfallwirtschaft und „Null-Abfall-Strategien“.
Der Forschungsbereich „Dekarbonisierung und ökointelligente Fabriken“ zielt auf das Thema der Reduktion von Emissionen (insbesondere CO2) sowie der Gestaltung von ökointelligenten Fabriken und Herstellungsprozessen ab.
„Ethische und sozial nachhaltige Fertigung“ rückt die menschzentrierte Fertigung und den Wandel von einem Shareholder-orientiertem Ansatz hin zu einem umfassenderen Stakeholder-Denken in den Fokus der Forschungstätigkeit.
„Mit diesen neuen Forschungsfeldern bauen wir unsere vorwiegend angewandte Forschung, die wir Unternehmen und öffentlichen Körperschaften am NOI Techpark in Bozen anbieten, weiter aus“, so Rektor Prof. Paolo Lugli. „Gesellschaftlich relevante Fragen mit Fokus auf eine nachhaltige Produktion finden in Bruneck das geeignete Umfeld.“
Öffentlich zugänglich werden die Labors von Stiftungsprofessor Erwin Rauch am Samstag, 6. Mai bei der Eröffnung des NOI Techparks in Bruneck sein. Dabei erhalten alle Interessierten einen Überblick über die Vision und die Forschungsthemen der Stiftungsprofessur und des neuen Labors. Einblick gegeben wird unter anderem in eine neue Methodik, wie die Nachhaltigkeit von KMUs bewertet werden kann, in die Anwendung von Virtual und Augmented Reality am Beispiel eines Automotive-Unternehmens oder in die Messung und Bewertung des CO2-Fußabdrucks von Produkten. Besichtigt werden können auch die neuen Vorlesungsräume am NOI Techpark in Bruneck, die der Freien Universität Bozen künftig zur Verfügung stehen.
(vic)